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Sächsische Zeitung Montag, 16. Juni 2003

Rekordstürmer: Mitorganisatoren Andreas Zimmer und Bernd Caspar (v.l.) präsentieren stolz die 23 IV-K-Loks, die alle gemeinsam ihre Runden drehten. Foto: Birgit Andert 


 

Fest für Modellbahnfans

Hunderte Gäste strömen zum 3. Ostsächsischen Gartenbahntreffen in Seifersdorf

Von Birgit Andert

 

Eins, zwei, drei, ..., dreizehn.“ Denise lehnt sich über den kleinen Jägerzaun und zählt angestrengt mit. 13 kleine Loks der Marke IV-K hängen in einer langen Schlange und bewegen sich langsam auf der Gleisanlage vor der Marienmühle im Kreis. Kurz dahinter folgen noch einmal sechs. Und noch einmal vier einzelne. „23 insgesamt!“, freut sich die zehnjährige Denise Marschner, die gemeinsam mit ihrem Papa Roberto und Bruder Chris am Sonnabend zum 3. Ostsächsischen Gartenbahntreffen ins Seifersdorfer Tal gekommen ist.

 

Höhepunkt des diesjährigen Treffens ist ein Rekordversuch, den sich Mitorganisator Andreas Zimmer aus Dresden ausgedacht hat: „Wir wollten so viele IV-K-Loks aufs Gleis bringen wie möglich“, erklärt der Gartenbahnfan. Und ist mit den 23 Modellen, die am Ende zusammengekommen sind, nicht unzufrieden. „Mehr hätte die Anlage gar nicht geschafft“, erklärt er. Statt der üblichen vier Ampere kann der zentrale Trafo 18 Ampere weiterleiten, um die vielen Loks elektrisch anzutreiben. Und es gelingt: Unter den aufmerksamen Blicken und dem Beifall der vielen Schaulustigen drehen die 23 grünen und schwarzen Loks einige Runden, ehe sie an ihre stolzen Besitzer zurückgegeben werden.

 

Hans-Peter Klein gehört nicht zu ihnen, und doch verbindet ihn eine ganz spezielle Geschichte mit der IV-K-Modell-Lok. „Eigentlich haben wir angeregt, dass diese Lok im Modell gebaut wurde“, sagt der Marketingmann des Radebeuler Modelleisenbahnclubs, der mit einem Stand hinter der Marienmühle zu finden ist.

 

Seit 2000 gibt es eine rein sächsische Lok

 

Im Jahr 1997, so erzählt er, war Wolfgang Richter, Seniorchef der Gartenbahn-Firma Ernst Paul Lehmann Patentwerk (LGB), mit amerikanischen Freunden in Radebeul zu Gast. Die Besucher fuhren auch mit der Schmalspurbahn, schauten sich die IV-K im Original an und waren begeistert. „Beim Zusammensitzen am Abend fragte Wolfgang Richter: Wollt ihr diese Lok haben?“, erzählt Klein die Geschichte weiter. „Wir haben eine Hand gehoben und die Amerikaner zwei.“ Damit war das Schicksal der Lok entschieden: Seit 2000 gibt es nun auch diese rein sächsische Lok im Sortiment der LGB. „Und sie ist ein riesengroßer Erfolg“, freut sich Klein.

 

Aber auch andere Loks waren am Wochenende zu bestaunen: Neben den Ständen des Zittauer Schmalspurbahn e.V. und der Preßnitztalbahn e.V. haben die beiden Clausnitzer-Brüder aus Coswig ihre Live-Steam-Loks auf die Gleise gestellt. Die beeindruckenden Gefährte werden tatsächlich mit Dampf angetrieben, ein winziger Brenner erhitzt den eingebauten Kessel mit Wasser und sorgt damit für den nötigen Druck. Mit einer Fernbedienung steuert Uwe Claußnitzer die schnaufende Lok und passt auf, dass sie mit keiner anderen zusammenstößt. Gemeinsam mit seinem Bruder Ralf hat er eine riesige Anlage in Coswig und empfindet das Gartenbahntreffen im Seifersdorfer Tal als Muss für jeden Modellbahnfreak.

 

Und damit ist er nicht allein. Jeder Besucher verlässt die Open-Air-Ausstellung der kleinen Schienenrösser mit leuchtenden Augen und vielen Anregungen, was an der heimischen Anlage noch fehlt...


Dresdner Dampflokziehen 01.04. - 03.04.2011

Am 3. April 2011 fand im Rahmen des Dritten Dresdner Dampfloktreffens ein Wettkampf im Dampflokziehen statt. In Teams zu 14 Personen galt es die 64 Tonnen schwere Maschine 6009 der Baureihe 89 zehn Meter weit zu ziehen. 


Jahre zuvor durfte ich selbst auf dem Führerstand der 89 mitfahren. Was war passiert? Der 1902 gebauten Lok war der Kessel undicht geworden und die Fahrt der letzten betriebsfähigen Dresdner Dampflok ging am 23.07.2008 zu Ende. Als ich von der Spendenaktion erfuhr war mir sofort klar: Da müssen wir eine Mannschaft zusammen stellen! Die fällige Startgebühr von 50 Euro pro Team kam der Aktion „Ich will wieder Dampfen" für die rund 150.000 Euro teure Reparatur dieser Lokomotive zu Gute.

Das Gartenbahnzentrum rief um Unterstützung und diese kam tatkräftig aus dem sächsischen Gebirge. Mit unseren Freunden aus der Oberlausitz -die "Oberlausitzer Granitschädel"- waren wir mit 15,5 Sekunden schnellster und somit erster Weltmeister. Vielen Dank an die Helfer! Ein Jahr später erhielten wir den verdienten Pokal.

Das Team der AIS schaffte es mit 17 Sekunden auf den 2. Platz, das gemischte Girls-Team der Hochschule für Tourismus wurde starker 3., noch vor dem Kamenzer Traktorenverein sowie einer russischen und englischen Mannschaft.